„Den Menschen ein Wohlgefallen“

… die Geschichte unserer Kirchenglocke

Warum läutet in unserer Kirche nur eine Glocke ? Das haben sicher schon viele gefragt. Wir haben in unserer Chronik gestöbert und einige Notizen über die Geschichte unserer Glocke gefunden.

Am 24.12.1910 wurde die Kapelle St. Georg geweiht – unsere heutige Sakristei. Zu diesem Anlass erhielt die Gemeinde von der Glockengießerei Gebr. Ulrich aus Apolda eine kleine Glocke geschenkt. Sie war in der Kapelle an einem Gestell am Boden befestigt und wurde während der Hl. Messe zur Wandlung geläutet.

Am 17.09.1922 wurde der Grundstein für unsere Kirche gelegt. Ein Kirchturm war vorgesehen, der drei Glocken erhalten sollte. Am 25.11.1923 wurde die Akademiker-Gedächtniskirche St. Georg, so der offizielle Name, ohne neue Glocken geweiht. Erst vom November 1926 gibt es ein Angebot über 1000 Mark von der Glockengießerei Max Möllnitz aus Leipzig, die zur Glockengießereien-AG Gebr. Ulrich gehörte, für die Lieferung von zwei Glocken. Der Glockenstuhl für die drei Glocken wurde gebaut, aber es wurden nur zwei Glocken (Glockenton F und D) eingesetzt. Die eine Glocke war die schon vorhandene aus der Kapelle und die zweite eine gebrauchte Bronzeglocke zum Preis von 286 Mark. Eine dritte Glocke wurde zu teuer und aufgrund der Sparmaßnahmen am Bau war die Tragfähigkeit des Glockenturmes dafür auch nicht mehr gegeben. 

Die Gemeinde konnte sich nicht sehr lange an ihren Glocken erfreuen. Es begann der zweite Weltkrieg und wie vielen Gemeinden erging es auch uns. Während des Krieges durften wir nur eine Glocke behalten. Die andere musste zum Einschmelzen abgegeben werden. Es war die kleine Glocke aus der Kapelle. 

„Den Menschen ein Wohlgefallen“ steht auf unserer Glocke. Sonntag für Sonntag lädt sie uns zur Hl. Messe ein. Lassen Sie sich einladen!

Ingeborg Weinrich  (Georgsbote – Ausgabe 04 – April/Mai 2011)